Projekttitel: Neue Wege in der Weidehaltung unter schwierigen Bedingungen
Im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft hat die Weidehaltung von Wiederkäuern ab etwa Mitte/Ende des letzten Jahrhunderts in Österreich an Bedeutung verloren. Jedoch haben in den letzten Jahrzehnten unterschiedliche Maßnahmen und Rahmenbedingungen (Förderungen, Markt, gesetzliche Vorgaben, Low-Input Konzepte, Forschungs- und Beratungsaktivitäten, gesellschaftlicher Druck etc.) das Interesse an der Weidehaltung wieder verstärkt.
Insbesondere für Bio-Betriebe haben sich die gesetzlichen Vorgaben verschärft und somit der Druck auf die Praxis und Beratung zugenommen. Wichtig ist eine standortangepasste Bewirtschaftung, damit keine negativen Effekte auf Boden, Tier und Mensch entstehen. Besonders unter schwierigen Betriebsbedingungen, wie wenig Weidefläche, Steilflächen und Hutweiden, Flächen im Trockengebiet sowie Ackerflächen, Weidehaltung von kleinen Wiederkäuern etc. braucht es nachhaltige und innovative Lösungsansätze, welche auf das derzeitige Wissen aufbauen aber auch darüber hinausgehen. Vermehrt wird auf Milchviehbetrieben, insbesondere auf Bio-Betrieben, die kuhgebundene Aufzucht von Kälbern umgesetzt. Diese naturnahe Kälberaufzucht rückt zunehmend in den Fokus des Marktes. Für diese Aufzuchtform liegen einige wenige Beratungsunterlagen und wissenschaftliche Erkenntnisse zur Stallhaltung vor. Zur Weidehaltung von kälberführenden Milchkühen gibt es keine gesammelten Erfahrungen.
Um eine breitere Zustimmung für diesen neuen Ansatz der Kälberaufzucht zu finden, werden weiterführende Erkenntnisse zum Weidemanagement und zum ökonomischen Nutzen benötigt. STUDIA ist dabei mit dem Arbeitspaket „Wirtschaftlichkeitsüberlegungen zu Aufzuchtsystemen mit kälberführenden Milchkühen“ beteiligt.
Projektpartner:
Laufzeit: 01.01.22-31.12.24
Programm: EIP AGRI
Kontakt: DI Dr. Stefan Kirchweger